Wandern für einen guten Zweck
Zahlreiche politisch engagierte junge Menschen verschiedener Kulturen auf dem Jakobsweg mit einem Ziel: Stimmen zu gewinnen. Am Erasmus+ Projekt „Camino2024“ nahmen Gruppen aus fünf verschiedenen europäischen Schulen (Spanien, Rumänien, Bulgarien, Portugal und Deutschland) teil, um gemeinsam auf dem Jakobsweg zu pilgern. Das Projekt diente dem Zweck für die Europa Wahlen 2024 zu werben. Auf dem Weg wurden internationale Kontakte geknüpft und der Einblick in verschiedene Kulturkreise wurde ermöglicht.
Unsere Reise begann am 13.03.24 am Frankfurter Flughafen. Am Ende eines langen Anreisetages erreichten wir Sarria und bezogen unser Hostel, in dem wir die ersten drei Nächte verbringen sollten. Bevor wir unseren Wanderweg antraten, besuchten wir eine spanische Schule, in welcher wir unser Projekt vorstellten.
Fit und voller Energie erreichten wir unser erstes Ziel in Portomarin. Zwischen kleinen Regenschauern war das Wetter uns größtenteils zugeneigt.
In den verschiedenen Unterkünften erwarteten uns kulinarische Speisen, welche zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig waren, sich meist jedoch als lecker herausstellten.
Aufgrund der Zimmerverteilung mit dem Zusammenschluss verschiedener Nationalitäten kam es bereits in den ersten Tagen zu einem stetigen Austausch der verschiedenen Schulen. Schnell wurden neue Freundschaften geschlossen und Probleme gemeinsam bewältigt. Als Gruppe wurde das Wandern zunächst leichter, jedoch wurde uns schnell klar, dass die nächsten Tage eine Herausforderung werden würden.
Bereits am zweiten Tag spürten wir unsere Füße mehr als gewöhnlich. Trotz körperlicher Erschöpfung und Müdigkeit war es eine großartige Erfahrung den Alltag auf das nötigste zu beschränken und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Der größte Meilenstein war am vierten Tag geschafft: die Etappe umfasste stolze 36 km.
Als gesamte Gruppe mit rund 100 Schüler:innen liefen wir am fünften Tag unserer Wanderung in Santiago de Compostela ein, wie es schon so viele pilgernde Menschen seit hunderten von Jahren vor uns getan haben. Nach dem Vorzeigen des Pilgerbuches mit zahlreichen gesammelten Stempeln erhielten wir schließlich freudig die Pilgerurkunde Compostela.
Ebenso besuchten wir am selben Tag noch eine Pressekonferenz an welcher spanische EU-Abgeordnete aus Brüssel teilnahmen. Wir erhielten einen Einblick in die politische Zusammenarbeit der EU-Politiker:innen und deren persönlichen Sichtweisen. Zum Schluss erhielten wir noch die Möglichkeit individuelle Fragen bezüglich der Lösungsansätze aktueller Probleme der EU zu stellen.
Unseren letzten Abend verbrachten wir in unserer SGS-Gruppe gemeinsam in Madrid. Neben der Natur der letzten Tage konnten wir so noch etwas Großstadtluft schnuppern.
Zusammenfassend war der Camio 2024 eine sehr besondere und einmalige Erfahrung. Wir lernten nicht nur andere Kulturen besser kennen, sondern knüpften auch viele neue Freundschaften. Zudem entwickelte man über den Weg hinaus ein bewussteres Körpergefühl und lernte sich und seine Grenzen kennen. Zwischenmenschlich sowie individuell wurde der Horizont erweitert. Mit diesen Errungenschaften und neuen Erkenntnissen können wir nun den Endspurt bis zu den Sommerferien schaffen, wie unsere Lehrerin sagen würde “Fresh as a fish”!
Um das Projekt final abzuschließen, sind wir nun am Freitag vor der Europawahl rund um die RWTH Aachen mit Studierenden ins Gespräch gekommen und haben sie über ein EU-Quiz und tolle Werbegeschenke auf die anstehende Wahl aufmerksam gemacht. Die WDR Lokalzeit hat uns dabei begleitet und den Beitrag am Freitagabend ausgestrahlt. Hier kann man uns in der Mediathek bei der „Arbeit“ sehen: (ab Minute 6:50)
Stolberg, 10.06.24, Colleen Gelbach und Lotta Matuschek