So kann „Religion“ sein: sexy, cool und bunt.

So kann „Religion“ sein: sexy, cool und bunt. Ein konfessionell-kooperativer Religionsunterricht (Koko) soll an der Gesamtschule eingerichtet werden

Deshalb unterstützen Religionslehrer auch unserer Schule eine Kampagne für das Fach. Ab September gibt es neue Schwerpunkte im Religionsunterricht. Ein konfessionell-kooperative Religionsunterricht (Koko) soll an der Gesamtschule eingerichtet werden.

Vier Füße eines offensichtlich eng ineinander verschlungenen Paares ragen unter der Bettdecke hervor. „Den Dingen auf den Grund gehen“, steht darunter. Als Plakat oder Postkarte ist dieses Motiv Teil einer Werbe- und Imagekampagne – weder für Matratzen noch für Unterwäsche, sondern für Religionsunterricht. „daRUm“ lautet der Titel der bundesweiten Kampagne; sie startete im Bistum Aachen am Freitag, 8. Juni,  in der Aachener Citykirche St. Nikolaus mit einem bunten und musikalischen Programm.

Veranstalter ist der Deutsche Katecheten-Verein (DKV). „Religionsunterricht ist anders, als klischeehafte Vorstellungen behaupten“, sagt der Aachener Theologe Guido Meyer, Diözesanvorsitzender des DKV im Bistum Aachen, unserer Zeitung.

Es kommt dem DKV mit seiner Kampagne nicht darauf an, Schüler für das Fach Religion zu gewinnen; er will zur Diskussion anregen. Selbstbewusst stellt der DKV fest, der Religionsunterricht helfe gegen totalitäre Gesinnung, gegen Feinseligkeit und Hass, „gegen die Suggestivkraft der Medien“, gegen schrankenlosen Konsum und einseitige Leistungsorientierung.

Das Fach Religion ist auch an der Gesamtschule Stoleberg sehr beliebt. Der Religionsunterricht habe „hohes Ansehen“ bei Schülerinnen und Schülern, sagt Judith Kirche, Religionslehrerin an der SGS.

In Nordrhein-Westfalen wird ab kommendem Schuljahr an allgemein-bildenden Schulen der sogenannte konfessionell-kooperative Religionsunterricht (Koko) möglich sein. Landesweit haben nach einer Rundfrage unserer Zeitung knapp 250 Schulen einen entsprechenden Antrag bei den zuständigen Bezirksregierungen gestellt. Es sind aus dem Regierungsbezirk Köln sechs aus dem Bistum Aachen: die Anne-Frank-Gesamtschule in Düren und die Gesamtschule Stolberg sowie die Grundschulen in Stolberg-Gressenich und im Wurmtal in Heinsberg-Randerath und die beiden Aachener Grundschulen Brander Feld und Schönforst. Im gesamten hiesigen Bistum wollen zwölf Grundschulen und drei weiterführende Schulen am Koko teilnehmen.

Es ist eine Win-Win-Situation. Durch Koko, in dem eine katholische und eine evangelische Lehrerin jeweils zur Hälfte unterrichten, sei es zudem möglich, für alle Schüler altersgerechten Religionsunterricht anzubieten. Man achte darauf, wann die konfessionelle und wann eine ökumenische Perspektive möglich, sinnvoll oder auch notwendig sei. „Die Eltern und Lehrerinnen haben das Konzept sehr stark begrüßt”, so die Schule abschließend.