Religionsunterricht mal anders!

Religionsunterricht mal anders!

Schüler und Schülerinnen sollen Religionsunterricht erfahren und erleben, aber was heißt das überhaupt?

Als ich den Schüler:innen mitteilte, dass wir eine Synagoge besuchen werden, gab es unterschiedliche Reaktionen, die einen hatten buchstäblich Fragezeichen in ihren Augen stehen, denn sie wussten nicht, was eine Synagoge ist und die anderen fragten sich wiederrum, wo denn eine Synagoge sei? So greifbar nah und doch so fern. Gespannt und voller Neugierde haben wir uns auf den Weg gemacht und spätestens als der Name eines „Einkaufszentrums“ fiel, hatten zumindest die meisten Schüler:innen eine Idee, wo die Synagoge ist. Vor Ort angekommen waren einige Schüler:innen erstaunt über die Größe der Synagoge und über ihre zentrale Lage. Erbaut an der Stelle, an der die alte Synagoge 1938 von den Nationalsozialisten zerstört worden ist.

Beim Vortrag wurde schnell klar, dass die jüdische Gemeinde ein wichtiger Teil Aachens war und noch immer ist. Mittlerweile wohnen über 1000 Juden im Raum Aachen. Erstaunen kam bei den Schüler:innen beim Begriff „Ethnoreligion“ auf, d.h. die Juden definieren sich selbst zum einen als Anhänger der jüdischen Religion, aber zum anderen auch als Volk, das u.a. auch eine eigene Gesetzgebung über Jahre hinweg aufrechterhalten konnte. Erfreut waren die Schüler:innen auch über die Tatsache, dass die Frau eine hervorgehobene Rolle im Judentum hat und dass sie nicht nur Wissenswertes hören sowie sehen, sondern auch anfassen durften, wie beispielsweise den Jad, den Zeigestab für die Tora.

„Leer“ rein, lehrreich (an Erfahrungen) raus. Das ist Religion erfahren und erleben. Wir bedanken uns ganz herzlich für den lehrreichen Besuch und die informative Führung bei der jüdischen Gemeinde Aachen.